Für Anderssprachige

Die Anderssprachigenseelsorge ermöglicht den Menschen die Ausübung ihres Glaubens und der vertrauten Religiosität in der Muttersprache und mit den eigenen kulturellen Traditionen zu leben. Sie gibt Zugewanderten Sicherheit und hilft bei der Integration im Schweizer Alltag. Sie ergänzt die Seelsorgeangebote in den Pfarreien und ist kantonal durch die Landeskirche sowie gesamtschweizerisch durch «migratio» organisiert. Im Kanton Aargau gibt es Missionen für Albanisch-, Italienisch-, Kroatisch-, Portugiesisch- und Spanischsprachige sowie eine Seelsorge für Polnischsprachige.

Angebot

Das Gebiet jeder Mission umfasst mehrere Pfarreien und Kirchgemeinden. Die Kontakte mit den Kirchenpflegen, Seelsorgenden, Pfarreiräten in den Dekanaten und den Pfarreien sind daher zentral. Mit Blick auf eine multikulturelle und lebendige Gemeinschaft fördern sie das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit in den Pfarreien.

Jede Sprachgruppe pflegt ihre eigenen religiösen Gepflogenheiten, die sie mit ihrer Heimat verbinden. Im Mittelpunkt jeder Mission stehen die Sakramente und die Gottesdienste, die an unterschiedlichen Orten gefeiert werden.

Das zusätzliche religiöse Angebot vielfältig und deckt die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Mission ab. In Kinder-, Jugend- und Seniorengruppen werden die Menschen in ihren verschiedenen Lebensphasen begleitet. Ehevorbereitungs- und Bibelkurse, Gebetsgruppen und Erwachsenenbildung stärken die Glaubensgemeinschaft.

Eine enge Zusammenarbeit mit der Beratung an den Standorten der Kirchlichen Regionalen Sozialdienste (KRSD) gewährleistet die Unterstützung von Hilfesuchenden.

Einzelne Sprachgruppen verfügen über ein eigenes Publikationsorgan in ihrer Sprache mit Informationen zu den Gottesdiensten und zum pastoralen Leben in den Missionen, sowie aus der Kirche im Kanton Aargau, im Bistum und weltweit:

  • Collegamento antenna (italienisch)
  • Asamblea (spanisch)
  • Movis (kroatisch)

Auch das Pfarrblatt «Lichtblick» bringen regelmässig aktuelle Informationen aus den verschiedenen Missionen.

 

Statistik 2020 der Anderssprachigen Seelsorge

In ihrem Jahresbericht haben die Missionen auch für 2020 ihre durch die Pandemie stark beeinflusste Tätigkeit in Zahlen widergegeben, die in einer Tabelle zusammengetragen einen Überblick ermöglichen.

Auf Anhieb zeigt sich, dass ein Vergleich schwierig ist: die unterschiedlich grossen Territorien der regionalen, kantonalen und überkantonalen Missionen, die unterschiedliche Mitgliederdichte,  die unterschiedlichen religiösen Traditionen, wenn man z. B. die Zahlen der Einzelbeichten beachtet. Ganz besonders prägend für Leben und Lebendigkeit einer Sprachgemeinschaft sind zudem die Persönlichkeit des leitenden Priesters und die ethnische Zusammensetzung seiner Gemeinde, bedenkt man, dass z. B. in der Portugiesisch sprachigen Mission viele aus Übersee in die Schweiz eingewandert sind.

Im Zusammenwirken mit den Pastoralräumen und Pfarreien zeigen sich diese Unterschiede deutlich und bilden, was unsere Kirche auszeichnet: die Einheit in der Vielfalt.

 

Sozialdienste für Anderssprachige

Der Sozialdienst für Anderssprachige bietet Beratung und Begleitung der Anderssprachigen in ihrer Landessprache. Im heutigen gesellschaftlichen Umfeld ist diese professionelle Sozialarbeit im Auftrag der Kirche immer wichtiger. Sie bringt ihr Wissen zugunsten von sozial Benachteiligen in die Kirche ein, unterstützt und stärkt das freiwillige Engagement der Christinnen und Christen in der Diakonie und ergänzt die Seelsorge durch ihr Fachwissen.

Beratungsstellen für Italienisch-, Kroatisch-, Portugiesisch- und Spanischsprachige finden sich an verschiedenen Standorten des Kirchlichen Regionalen Sozialdienstes (KRSD).

Zu den Adressen

migratio

Schweizweit wird die Anderssprachigenseelsorge durch die Dienststelle «migratio» der Schweizer Bischofskonferenz koordiniert. Die Dienststelle befasst sich mit den seelsorgerlichen, kulturellen und sozialen Belangen der in der Schweiz lebenden katholischen Zugewanderten und ihrer Familien, sowie der Menschen unterwegs.

Die Dienststelle «migratio» übernimmt folgende Aufgaben:

  • Koordination und Förderung der Migrantinnen und Migranten sowie der Menschen unterwegs von Seiten aller interessierten katholischen Organisationen und Institutionen
  • Zusammenarbeit mit interessierten Organisationen anderer Bekenntnisse und mit Institutionen des öffentlichen Lebens sowie mit Organisationen der Migranten und der Menschen unterwegs
  • Planung von kirchlich-religiösen und sozialpolitischen Einrichtungen und Aktivitäten für die Migranten und Menschen unterwegs in der Schweiz und Ausarbeitung von für die Betreuungsarbeit gültigen Grundsätzen und Richtlinien
  • Führung eines Sekretariates zur konkreten Planung und Realisierung der Seelsorgearbeit an den Migranten und Menschen unterwegs
  • Zusammenarbeit mit katholischen gesamtkirchlichen und internationalen Organisationen

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